Konzept

Ergänzende Förderung und Betreuung (EFöB) der Moabiter Grundschule


Auftrag und Grundsätze der Förderung

Der gesetzliche Auftrag der Betreuungseinrichtungen basiert auf § 22 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG). Darin heißt es:

Tageseinrichtungen für Kinder … sollen

1.

die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit fördern,

2.

die Erziehung und Bildung in der Familie unterstützen und ergänzen,

3.

den Eltern dabei helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren zu können.

Der Förderungsauftrag umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Er schließt die Vermittlung orientierender Werte und Regeln ein. Die Förderung soll sich am Alter und Entwicklungsstand, den sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientieren und seine ethnische Herkunft berücksichtigen.

Wichtig ist uns in diesem Zusammenhang Folgendes:

– Kinder dürfen Kinder sein. Kind sein bedeutet für uns, die Gelegenheit zu bekommen, sich auszuprobieren, d.h. laut und leise, frech und lieb sein zu können, zu lachen, aber auch mal traurig zu sein, zu toben, aber auch sich zurückzuziehen…

– Kinder benötigen Zeit und Raum, Erfahrungen zu sammeln. Wir sind daher bemüht, jedem Kind Freiräume zu schaffen, um sich alleine oder mit anderen zu beschäftigen.

– Kinder benötigen Strukturen. Unsere Aufgabe sehen wir darin, günstige Bedingungen zu schaffen, um ihnen die Entwicklung zu einer selbstständigen und eigenverantwortlichen Persönlichkeit zu ermöglichen, die andere achtet.

– Kinder benötigen Grenzen. Wir sehen uns verpflichtet, ihnen gesellschaftliche Normen und Werte zu vermitteln.

Ferienbetreuung


In den Ferien bieten wir eine ganztägige Betreuung im Rahmen der im Betreuungsvertrag vereinbarten Betreuungszeiten an. Der Schwerpunkt liegt auf einer aktiven und erlebnisorientierten Feriengestaltung.

So bieten wir zum Beispiel folgende Aktivitäten an:

– Exkursionen/Projekte zu unterschiedlichen Themen

– Wanderungen in der Umgebung

– Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten

– Museums-, Schwimmbad- und Kinobesuche

– Kreativangebote

– Sport und Spiel

In vorherigen Umfragen werden die Wünsche der Kinder zur Feriengestaltung erfasst und nach Möglichkeit umgesetzt. Auch ist es uns besonders wichtig, täglich die aktuellen Themen und Anliegen der Kinder aufzugreifen und gemeinsam für eine gelungene Umsetzung zu sorgen.

Pädagogische Arbeit


Bildung bezieht sich auf verschiedene Bereiche, die niemals losgelöst voneinander betrachtet werden können. In unserer pädagogischen Arbeit orientieren wir uns konsequent am Berliner Bildungsprogramm und setzen dessen Empfehlungen in die tägliche Praxis um. Dabei arbeitet unsere ergänzende Förderung und Betreuung nach einem teiloffenen Ansatz in Anlehnung an den pädagogischen Ansatz von Montessori. Unser Leitsatz ist „Hilf mir es selbst zu tun!“

Das Kind entscheidet selbstständig, welche Freizeitaktivitäten es wahrnimmt. Dabei können sich die Kinder im ausgedehnten Freigelände und den kleinen Gärten individuell bewegen und die gebotenen Sport-, Bildungs- und Spielmöglichkeiten frei nutzen.

Förderung sozialer Kompetenz


Uns ist es wichtig, die Kinder an den Entscheidungen in der EFöB zu beteiligen. Die Kinder lernen zum Beispiel im Schülerparlament, die Interessen ihrer Gruppe zu vertreten, sie führen Umfragen zu verschiedenen Themen durch, handeln gemeinsam Entscheidungen aus und müssen Kompromisse schließen. In den Hortgruppen achten wir auf die Vermittlung von Werten, wie Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme und Toleranz. Wir stellen gemeinsam mit den Kindern Regeln auf und unterstützen die Kinder bei einer konstruktiven Problemlösung, einen respektvoller Umgang miteinander steht bei uns im Mittelpunkt. Gesellschaftliche Normen und Grenzen erarbeiten wir umfassend mit den Kindern.
Wir fördern die Kontakte zu Gleichaltrigen, aber auch zu Kindern anderer Altersgruppen. Die Kinder erhalten die Möglichkeit, sich selbst „Räume“ innerhalb der Einrichtung (oder im Außengelände) zu schaffen und zu gestalten, um sich mit anderen auseinandersetzen zu können. Wir ermutigen die Kinder weiterhin, anderen zuzuhören, sich auszudrücken und ihre Meinung zu vertreten, aber auch die Konsequenzen dafür zu tragen. Gruppengespräche stellen in diesem Zusammenhang ein ideales Lernfeld dar.

Zusammenarbeit der Pädagog_innen


Es ist uns ein wichtiges Anliegen, die Kinder gemeinsam in ihrer Entwicklung entsprechend zu stärken, zu fördern und zu fordern. Dies erreichen wir vor allem in der Gemeinsamkeit. Somit werden Arbeitsprozesse und Tagesabläufe in Teilen gemeinsam gestaltet.

Unsere besonderen Schwerpunkte sind dabei:

– gemeinsame Nutzung verschiedener Räumlichkeiten bzw. des Außengeländes

– differenzierte Förderung der Kinder durch Teilnahme der Erzieher_innen im Unterricht

– gemeinsame Ausgestaltung von Projekten bzw. freizeitpädagogischen Angeboten/Ausflügen

– Durchführung von gemeinsamen Elterngesprächen und Elternabenden

– Ziel ist es vor allem, die uns anvertrauten Kinder gleichermaßen individuell zu fördern und gemeinsam mit Schule und Eltern die Entwicklung jedes Einzelnen zu unterstützen, einschränkende Faktoren rechtzeitig zu erkennen und an Lösungsmöglichkeiten zu arbeiten.

Verankerung der EFöB im Schulprogramm

Im Zuge der neuen Rahmenlehrpläne, werden wir uns weiter auf  das Schulprofil „Montessori-Pädagogik“ konzentrieren und uns stetig weiterentwickeln. Aufgrund dessen werden unsere pädagogischen Ziele mit der Unterrichtsentwicklung verzahnt im Schulprogramm festgehalten.
Die Ergebnisse einer ständigen Evaluierung unserer Arbeit sowie Anregungen und Wünsche der Kinder und Eltern werden auch zukünftig Grundlage für eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Fortschreibung einer Konzeption sein.